Vorschläge, um Arbeit in den Kindertagesstätten Mühlackers noch attraktiver zu machen

03.11.2024

CDU reicht Antrag ein - Fünf Punkte aufbereitet - Gespräche mit Fachkräften

Mühlacker. Mit einem 5-Punkte-Plan will die CDU-Fraktion im Gemeinderat die Betreuungssituation in den Mühlacker Kindertagesstätten verbessern und die Zufriedenheit bei Erzieherinnen und Erziehern erhöhen. Sie reichte jetzt einen Antrag mit ihren Vorschlägen im Gemeinderat ein, die Stadtrat Tobias Scheytt nach Gesprächen mit Fachkräften ausgearbeitet hat, so Fraktionsvorsitzender Günter Bächle in einer Mitteilung.

Die Stadtverwaltung soll Vorschläge zur Anhebung des Personalschlüssels vorlegen, wie von der CDU-Fraktion am 19. Januar 2024 beantragt. Die Fraktion schlägt ein Stellen-Mehr von 10 Prozent über der jetzt im Stellenplan ausgewiesenen Zahl an ErzieherInnen als Reserve vor, um Engpässe und Notbetriebe in den städtischen Kindergärten zu vermeiden. Die abschließende Behandlung des Themas stehe noch aus, beklagte Stadtrat Oliver Höhner.

Des Weiteren wird von der CDU beantragt zu prüfen,

1. die bevorzugte Berücksichtigung von Kindern bei Kindergartenplätzen von Erzieherinnen. Sollten Erzieherinnen zum Beispiel nach ein oder zwei Jahren Elternzeit wieder arbeiten wollen, sollten deren Kinder keine Wartezeit haben oder zumindest auf den vordersten Rang der Warteliste rücken. Ihre Begründung: Zum einen gab es in der Vergangenheit wohl schon eine Erzieherin, welche in einer anderen Kommune ihre Arbeit begann, da dies dort möglich war.“ Weiter führe eine bevorzugte Berücksichtigung, zu einer gleichzeitigen Mehrbetreuung, da diese Mutter/Erzieherin wieder ihre Arbeit in einer Einrichtung aufnimmt. Dies führe zu einem Gewinn für die Stadt, als auch für die Erzieherinnen.

2. um den Arbeitsplatz allgemein attraktiver zu machen, einen ganztägigen freien Eintritt in das Frei-und Hallenbad (wie bei Feuerwehrleuten).

3. die Möglichkeit, 50 Prozent der wöchentlichen Vorbereitungszeit im Homeoffice verrichten zu können. Begründung: Ein Großteil der Vorbereitungszeit finde vor dem PC statt oder beinhalte zum Beispiel die Erstellung von Portfolio-Ordnern. Das erforderte keine Präsenz der Erzieherinnen im Kindergarten. Die Möglichkeit, dies im Homeoffice erledigen zu können, steigere die Zufriedenheit der Mitarbeiter.

5. Aussetzung der 6-Stunden-Pausenregel bei Unterschreitung des Mindestpersonalschlüssels. Begründung: „Nach 6 Stunden ist eine gesetzliche Pause erforderlich. Bei Kindergärten mit Öffnungszeiten zum Beispiel von 07:30-13:30 Uhr, entspricht die Öffnungszeit der Mindestarbeitszeit, nachdem eine Pause eingelegt werden muss.“ Daher kämen einige Erzieherinnen früher und andere arbeiten etwa länger. Bei einer Unterschreitung des Mindestpersonalschlüssels sei das oftmals nicht möglich, sodass Erzieherinnen „umsonst“ arbeiten beziehungsweise systemseitig, automatisch die Pause beginnt, obwohl noch Kinder betreut werden, so Stadtrat Scheytt. Gemäß Arbeitsschutzgesetz sei in diesen Fällen eine Aussetzung der Pausenregel möglich und sollte angewandt werden, sodass die tatsächlich erbrachte Arbeitszeit auch vergütet wird.

Neben diesen Punkten müssten eingehende Bewerbungen zügig bearbeitet werden und zumindest eine Bestätigungs-E-Mail über den Eingang der Bewerbung sollte unverzüglich erfolgen. Bei den Gehältern sollte, wann immer es das TVöD zulässt, eine Übernahme der Erfahrungsstufe erfolgen.

Eine Studie des Bundes zeigte erneut auf, dass für junge Familien die Betreuungssituation und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie die zentralsten Rollen im Leben spielen so Fraktionschef Günter Bächle. Eine gute Betreuungssituation sorge für mehr Zuzug von jungen Familien, deren Kinder in Mühlacker als ihre Heimatstadt hineinwachsen.

Auch die im Stadtgebiet ansässigen Kindertagesstätten hätten seit längerem immer wieder einmal mit Personalknappheit und daraus resultierenden Notbetreuungen oder Schließtagen zu kämpfen. Mehrere Gespräche der CDU-Fraktionsmitglieder mit Erzieherinnen aus verschiedenen Kindergärten (unter anderem von Stadtrat Tobias Scheytt) ergaben zudem, dass manche mit der Stadt als Arbeitgeber in Teilen nicht ganz zufrieden sind. Wertschätzung und Abbau der Personalknappheit seien die Schlüsselworte, um Konkurrenzkampf mit anderen Kommunen zu bestehen – allerdings sei dies nicht nur ein Mühlacker-Problem, sondern ein bundesweites, so Stadtrat Dr. Peter Napiwotzky.

 

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