05.05.2024
Achim Mayer und der intelligente Apfelbaum – CDU Mühlacker organisierte nicht alltägliches Angebot für die Bürger
Mühlacker. Achim Mayer begann mit 30 Obstbäumen, die ihm sein Vater überließ, jetzt hat er 1200, die er hegt und pflegt. Neben seinem Beruf betreibt er noch den Mayerhof in Dürrmenz, erzählt Besuchern anschaulich und unterhaltsam von Malus, so die lateinische Bezeichnung dieser Obstart, die aus der Familie der Rosengewächse stammt. Er nennt den Apfelbaum intelligent, der die in der Wachstumsphase entstehende Überlast abwirft nach dem Motto „weniger ist mehr“ – im wahrsten Sinne des Wortes also Fallobst.
„Ned blos en Epfel“, hieß es bei einem besonderen Spaziergang, zu dem die CDU Mühlacker einlud. Zu den interessierten Teilnehmern gehörten auch der Vorsitzende der Gemeinderatsfraktion, Günter Bächle und des Stadtverbandes, Dr. Peter Napiwotzky sowie die weiteren CDU-Stadtratskandidaten Ursula Stierle und Oliver Höhner. Mayer erzählte, welchen Genuss unter anderem Äpfel dem Menschen bieten – Lehrreiches während eines Spaziergangs von der Streuobstwiese über den „Sieh Dich für“ nach Dürrmenz. Unterwegs wurde ein Halt eingelegt an der Quittenplantage von Mayer. Quitten werden unterschätzt. Sie gehören zur gleichen Familie wie die Äpfel, gelten als besonders gesund, haben nennenswerte Mengen an den Mineralstoffen Eisen, Zink, Kalium, Kalzium, Kupfer und Mangan sowie einen hohen Vitamin-C-Gehalt.
Nach der Kelterführung am Mayerhof in der Wiernsheimer Straße bestand die Möglichkeit, Weine und Secco, hergestellt aus Äpfeln und Quitten, an langen Holztischen im Hof zu probieren und über das Gehörte und Gesehene zu plaudern.
Streuobstwiesen seien weiter im Rückgang, bedauerte Mayer. Welche Wünsche habe er denn an die Kommunalpolitik, fragte Fraktionssprecher Günter Bächle. Schließlich solle auch die Kommunalpolitik nahe beim Menschen sein. Ein Meinungsaustausch zwischen Äpfel und Quitten. Er vermisse in Mühlacker, so Mayer, ein Zukunftskonzept, eine Strategie, einen Plan für die nächsten Jahre. „Wo will Mühlacker hin? Wo sieht sich Mühlacker in 5, 10, 15, 20 Jahren? Wo ist der Plan, der sich über das ganze Stadtgebiet legt? Kein Flickenteppich, ein klares Flächenkonzept.“ Viele Baustellen und Probleme, die Jahre lang besprochen worden seien, von denen fast keines wird richtig angepackt und zu Ende gebracht werde. Manche Themen würden immer wieder aufgerollt, obwohl sie laufen, vielleicht nicht perfekt, aber sie laufen und seien bezahlt. Wenn man aufmerksam durch das Industriegebiet gehe, werde man feststellen, dass es hier Brachflächen gebe, die genutzt werden sollten. Es gebe Nutzungen, die nicht in ein Industriegebiet gehörten. Rehazentrum, Arztpraxen, Spielcasino, Kulturvereine, Sportcenter, etc. Bevor man wertvolle Landschaften unwiederbringlich zerstöre, müsse die Stadt hier aktiv mit innovativen Ideen auf die Eigentümer und Nutzer zugehen - Anreize zum Bebauen geben oder Anreize zum Standortwechsel bieten. Weiteres Beispiel: „Im Mühlehofloch könnte ein Kulturzentrum mit Stadthalle entstehen. Alle Kulturvereine der Stadt könnten hier Platz finden. Die Tiefgarage sanieren, dann sind genügend Parkplätze da. Am Abend und am Wochenende ist das Stadtzentrum belebt und die Kulturen berühren sich und schotten sich nicht ab. Integration und Gemeinschaft entsteht von ganz allein, ohne dass man einen Beauftragten oder ein Strategiepapier dafür braucht.“
Sein weiterer Wunsch: Achtsamer Umgang und mehr Wertschätzung für unsere Bürger, Böden und die Kulturlandschaft. „Über Rodungen in Brasilien und sonst wo regen wir uns auf, aber vor der Haustür sagen wir nichts.“ Wasserkraft sei verschleißarm, Wasser fließe immer, Kraftwerke seien kaum sichtbar. Die Turbine am Gymnasium sei von 1965. „Welch ein Co2 Fußabdruck! Hier könnte Mühlacker eine Musterstadt werden und ein Vorreiter sein.“