30.05.2025
Die Besucher bestimmen die Themen – CDU Mühlacker mit dem neuen kommunalpolitischen Format zufrieden -
Mühlacker. Ein neues Format für kommunalpolitische Gespräche erprobte jetzt die CDU Mühlacker in „Höhners lokale Genüsse“ in der unteren Bahnhofstraße. „Die Besucher und Besucherinnen bestimmen die Themen selbst, über die sie mit uns sprechen wollen“, sagte der Vorsitzende des CDU- Stadtverbandes, Kreis- und Stadtrat Dr. Peter Napiwotzky. Nach dem gelungenen Auftakt kann sich der Fraktionsvorsitzende in Gemeinderat und Kreistag, Günter Bächle, gut vorstellen, zwei- oder dreimal im Jahr dies anzubieten. Die Räumlichkeiten bei „Höhner“ sei geradezu ideal für Stadt- und Kreispolitik in lockerer Atmosphäre.
Die Premiere mit fast zwei Dutzend Interessierten – die Gewichtung sei eine andere gewesen als beim alten Format, bei dem der Vorsitzende der Fraktion zuerst einen längeren Vortrag über das hält, was der Fraktion wichtig erscheint, heißt es in einer Mitteilung der CDU Mühlacker. doch zeige sich schon, dass die derzeit vom Gemeinderat beratenen Vorhaben auch so Widerhall fänden. Neben Bächle und Napiwotzky stellten sich die christdemokratischen Stadträte Matthias Aichele, Matthias Trück und Oliver Höhner der Diskussion.
Den Auftakt machte eine Frau mit einem Erlebnis, das sie erschüttert habe. Auf die Frage, was sie für sich und für Mühlackers Zukunft wünschten, hätten zwei elfjährige Mädchen geantwortet: „Neue Fenster in unserer Schule“, in diesem Fall des Theodor-Heuss-Gymnasiums (THG). Das führte zum ersten zentralen Punkt: den Sanierungsstau an Schulen – nicht nur akut in Mühlacker. Fraktionsvorsitzender Günter Bächle sagte, die Stadt habe ihre Anstrengungen in den vergangenen Jahren erhöht. So seien in kurzer Zeit für jeweils mehr als fünf Millionen Euro die Wendlerschule in Lomersheim sowie die dortige Gemeindehalle, auch nutzbar für den Schulsport, von Grund auf saniert worden. Die Mörike-Realschule habe jetzt für mehr als eine halbe Million Euro ein neues Lehrerzimmer erhalten, erneuert worden sei auch der Kindergarten an der Schulstrasse. Diese Bespiel zeigten, dass „wir nicht die Hand in den Schoss gelegt haben“, aber die Liste sei trotzdem noch nicht abgearbeitet, wie die teilweise nicht zu öffnenden Fenster im THG zeigten.
En weiterer Schwerpunkt: Der Mangel an gegenseitiger Rücksichtnahme in unserer Gesellschaft und die Missachtung von Reglungen im Straßenverkehr. So werbe die Stadt Tübingen mit neuen Piktogrammen für ein rücksichtvolleres Verhalten von Fußgängern und Radfahrern auf allen Wegen, so Sascha Werner vom Sengach. Das sei nachahmenswert für Mühlacker. Lob gab es fürs innerstädtische Radwegenetz, das sei gut. Begrüßt wurde auch, dass die Fußgängerzone in der unteren Bahnhofstraße uneingeschränkt beibehalten werde, so Bächle, der sich für deutlich mehr Sitzbänke in diesem Bereich aussprach.
Dann kam es doch: das Mühlehof-Loch. Wie es dort weitergehe? Die Suche nach einem Investor für Wohnungen, Hotel oder andere Zwecke laufe: „Wir wissen nicht, ob daraus etwas wird.“ Günter Bächle beklagte die in den vergangenen Jahren verpassten Chancen zum Bau einer Stadthalle, nachdem der Mühlehof abgerissen worden war. Teile des Gemeinderates hätten dies trotz einstimmigen Auftrags an die Stadtverwaltung topediert. in der Runde gab es auch Fürsprecher für den Bau einer Stadthalle in der Stadtmitte. Die Finanzierung löste eine kontroverse Debatte aus. Hier passte auch, so die CDU, auch die wieder aktuelle gewordene Frage hinein, ob die Stadt die Senderanlagen kaufen soll.
Weiteres Anliegen: die zerstörte und inzwischen abgeräumte Bushaltestelle an der Goethestraße.