20.07.2024
Zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Gunther Krichbaum als Kreisvorsitzender der CDU Enzkreis/Pforzheim würdigten die Vorsitzenden von Fraktion und Stadtverband, Günter Bächle und Dr. Peter Napiwotzky, den Einsatz der Bürgervertreter
Mühlacker. Verabschiedung unter blauem Himmel: Gemeinderatsfraktion und Stadtverband Mühlacker der CDU dankten ihren bisherigen Stadträten Theo Bellon, Wolfgang Schreiber und Bernd Obermeier für ihre ehrenamtliche Tätigkeit in den Diensten der Allgemeinheit. Alle drei hatten nicht mehr kandidiert. Zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Gunther Krichbaum als Kreisvorsitzender der CDU Enzkreis/Pforzheim würdigten die Vorsitzenden von Fraktion und Stadtverband, Günter Bächle und Dr. Peter Napiwotzky, den Einsatz der Bürgervertreter.
„Wir haben einen engagierten Wahlkampf geführt und können mit dem Ergebnis zufrieden sein, auch wenn wir uns noch einen Sitz mehr hätten vorstellen können“, sagte Napiwotzky mit einem Blick zurück auf den Kommunalwahltag. Jedenfalls gehe das CDU-Team im Rathaus mit Engagement und Begeisterung ans Werk. Sein Dank und das des Stadtverbandes galt aber auch den bisherigen sechs Ratsmitgliedern. Sie hätten lange Jahre die Stadtpolitik stark mitgeprägt, was bei den Kommunalwahlen belohnt worden sei, unter anderem mit der höchsten Stimmenzahl der Kandidierenden Listen für den CDU-Fraktionsvorsitzenden Bächle.
Als Rahmen für die Verabschiedung wählte die CDU den überdachten Vorplatz der 1789 und damit im Jahr der Französischen Revolution errichteten Kelter in Lienzingen. Der Platz davor gelte allgemein als besonders gelungenes Beispiel des ersten Teils der Ortskernsanierung, hieß es übereinstimmend. Die beiden neuen Stadträte der CDU, Oliver Höhner und Tobias Scheytt, hatten das Fest organisiert, unter anderem eine gemütliche Sitzgruppe vor dem gelben Bücherschrank, den vor wenigen Jahren Herzenssache Lienzingen aufgestellt hatte.
„War Kommunalpolitik vor Jahrzenten einfacher, weniger streitanfällig, bürgernäher?“ Dieser Frage ging in einem Beitrag aus seinen „Lienzinger Geschichten“ Günter Bächle am Beispiel des Vorbaus der Lienzinger Kelter nach, der von 1922 bis 1955 als Dreschhalle diente und der nun den Rahmen abgab für die Feier. Sein Fazit: „Alles schon mal dagewesen.“ Unterschriftenaktionen gegen einen Ersatzstandort fürs Dreschen am Bierkeller, Auftragsvergabe ohne öffentliche Ausschreibung, lautstarke Beschwerden über den Dreschbetrieb – bis hin zum Schlichtungsversuch durch den Vaihinger Landrat vor Ort. Darüber stehe im Protokoll des Lienzinger Gemeinderats zu lesen, es sei zu einer scharfen Auseinandersetzung gekommen, bei der es an unüberlegten und übertriebenen Vorwürfen nicht gemangelt habe, die fast zu Tätlichkeiten geführt hätten. Aber eines sei bisher im Mühlacker Gemeinderat noch nicht notwendig geworden: Drei Ratssitzungen im August wie 1955 wegen des Notbetriebs einer kommunalen Einrichtung.
Dann ging der Fraktionsvorsitzende auf die einzelnen ausscheidenden Fraktionsmitglieder mit persönlichen Worten ein. So auf Theo Bellon, den „Schultes vom Sengach“, der 1995 das Mandat vom späteren Ministerpräsidenten Stefan Mappus übernommen hatte. Bellon habe sich nicht nur als Vertreter der Enzberger Interessen verstanden, sondern auch der Interessen der Landwirtschaft. „Er ist immer im Flecken unterwegs, ist erster Adressat der Wünsche und Beschwerden der Menschen, schaut dem Volk aufs Maul, orientiert sich daran und kann da auch mal seinen eignen Fraktionschef überraschen.“
Anerkannter Fachmann im Gemeinderat für Vergaben, Ausschreibungen und Kostenpunkte über Fraktionsgrenzen hinweg sei Wolfgang Schreiber gewesen, der 2003 Friedrich Hetzel als Mühlhäuser Stadtrat abgelöst und sich mit Vehemenz für sein Dorf eingesetzt habe. „Schreiber sah einen wichtigen Teil seiner Arbeit auch in der Kontrolle der Verwaltung.“ So hätten sie beide gemeinsam viele Stunden Freizeit aufgewendet für Ratsausschüsse zur Akteneinsicht, die der Gemeinderat eingesetzt habe. „Es war nicht immer vergnügungssteuerpflichtig.“
Nach zehn Jahren verlasse Bernd Obermeier den Gemeinderat, auch um mehr Freizeit zu haben. Bächle: „Er war ein stabiler Faktor in der Fraktion, sachlich in der Argumentation, leidenschaftlich in der Vertretung seiner Meinungen, so zuletzt auch im Arbeitskreis Wald des Gemeinderates. In seinem Alter sei es realistisch, später wieder einmal für den Gemeinderat zu kandidieren, so der Fraktionsvorsitzende zu dem Lienzinger Revierförster. „Rückkehr nicht ausgeschlossen.“