17.01.2025
Hat das vom Gesundheitsministerium des Landes jetzt vorgelegte Gutachten zur Weiterentwicklung der Krankenhauslandschaft in Baden-Württemberg konkrete Auswirkungen auf die Häuser des Enzkreises? D
Enzkreis. Hat das vom Gesundheitsministerium des Landes jetzt vorgelegte Gutachten zur Weiterentwicklung der Krankenhauslandschaft in Baden-Württemberg konkrete Auswirkungen auf die Häuser des Enzkreises? Das möchte die CDU-Kreistagsfraktion von Kreisverwaltung und Kliniken GmbH wissen. Sie geht darüber hinaus davon aus, dass die Bewertung des umfangreichen Papieres durch die Kliniken gGmbH dann auch dem Kreistag vorgelegt wird, zumal die Fraktion bekanntlich eine gesonderte Sitzung mit dem Schwerpunkt Krankenhäuser beantragt habe, schreibt der Vorsitzende der Fraktion, Günter Bächle (Mühlacker) an Landrat Bastian Rosenau.
Zudem sollen die Standorte der Regionalen Kliniken Holding (RKH) auf zwei der sechs Versorgungsregionen verteilt werden sollen, sehen die Gutachter vor: Mühlacker, Neuenbürg, Bretten und Karlsruhe in der Region F, Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen in E. Für die Krankenhausplanung seien in Deutschland die Bundesländer zuständig. Vor dem Hintergrund der jüngst vom Bund verabschiedeten Krankenhausreform solle diese Planung der stationären Versorgung von Patientinnen und Patienten künftig nicht mehr anhand der Fachabteilungen, sondern über Leistungsgruppen erfolgen.
So soll die bestmögliche stationäre Behandlung der Patientinnen und Patienten am richtigen Standort zukunftsfest sichergestellt werden, zitiert in ihrer Mitteilung die Fraktion den Gesundheitsminister des Landes. Die neun Empfehlungen der Gutachter ließen auf eine künftig stärkere Steuerung durch das Ministerium und auf gemeinsame Planungen schließen. Ob mehr Zentralität immer gut ist, sei einmal dahingestellt. Derzeit habe Baden-Württemberg 232 Krankenhaus-Standorte
• Krankenhausbetten in Baden-Württemberg auf 100.000 Einwohner (2022): 478 Betten, im Bund auf 100.000 Einwohner (2022): 573 Betten
• Krankenhaus-Fälle in Baden-Württemberg / 1.000 Einwohner (2022): 166 Fälle, im Bund / 1.000 Einwohner (2022): 201 Fälle
Allein diese Statistik zeige, dass nach Auffassung der CDU-Kreistagsfraktion das Land Baden-Württemberg seine Hauaufgaben rechtzeitig erledigt habe. Das müsse vom Bund auch finanziell belohnt werden. Allerdings sei mit einer stärkeren Steuerung durchs Land zu rechnen und eine „Anpassung von Versorgungsstrukturen“. Umso wichtiger sei für den Enzkreis, dass die gemeinsame Kliniken Holding mit den Kreisen Ludwigsburg und Karlsruhe ihr eigenes Konzept in die Debatte einbringt. Das geschehe derzeit. Zur kurzfristigen wirtschaftlichen Stabilisierung habe der RKH-Aufsichtsrat die Geschäftsführung beauftragt, ein strategisches Konsolidierungsprogramm mit konkreten Maßnahmen und Schritten zur Ergebnisverbesserung in den jeweiligen Klinikgesellschaften zu erstellen. Für eine langfristige strategische Ausrichtung der RKH Gesundheit werde eine umfassende standortübergreifende Unternehmens- und Medizinstrategie mit dem Titel „Gemeinsam Gesundheit gestalten“ entwickeln. Sie lege Ziele in den Bereichen Medizin, Finanzen, Personal und Infrastruktur und den Fahrplan für die nächsten fünf Jahre fest und werde bis zum Sommer vorliegen. Fraktionsvorsitzender und RKH-Aufsichtsratsmitglied Günter Bächle sagte, Ziel müsse eine Stärkung der kommunalen Kliniken sein.
Die Erkenntnisse des Gutachtens und die Empfehlungen der Gutachter für die Weiterentwicklung der Krankenhausstrukturen werden zentrales Thema der Regionalgespräche in den sechs geplanten Versorgungsregionen Baden-Württembergs (Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Stuttgart, Tübingen und Ulm) sein. Diese Gespräche mit den jeweiligen örtlichen Landrätinnen und Landräten, Oberbürgermeistern und Krankenhausgeschäftsführungen starten am morgigen Mittwoch in Tübingen und Stuttgart und werden im Laufe des Januars auch in den anderen geplanten Versorgungsregionen Karlsruhe, Heidelberg, Ulm und Freiburg fortgesetzt.