19.10.2018
„Hier wird eine wichtige und tolle Arbeit mitten in der Natur geleistet“ – Für Unterstützung durch den Enzkreis
Ötisheim. Über die Arbeit der Naturschule Stromberg informierte sich die CDU-Fraktion im Kreistag am Donnerstagabend bei einem Besuch der Einrichtung oberhalb von Schönenberg. „Wir betreiben Umweltbildungsarbeit und diese ist sehr gefragt“, sagte Klemens Köberle vom Vorstand des Trägervereins Araneus. Rund 1100 Kinder kämen pro Jahr zu mehrtägigen Aufenthalten, zwei Drittel davon seien aus dem Enzkreis. Grund für die christdemokratischen Kreisräte, sich dafür einzusetzen, dass der Landkreis die Naturschule jährlich von 2019 an finanziell unterstützt, so Fraktionsvorsitzender Günter Bächle (Mühlacker). „Hier wird eine wichtige und tolle Arbeit mitten in der Natur geleistet.“
Hintergrund des Vor-Ort-Termins der Fraktion ist der Antrag von Araneus an den Enzkreis, einen jährlichen Betriebskostenzuschuss von 20.000 Euro im Jahr für die seit elf Jahren bestehende Einrichtung zu gewähren. Die CDU-Fraktion geht davon aus, dass darüber im Rahmen der anstehenden Etatberatungen vom Kreistag entschieden wird. Die Naturschule habe sich als unabhängiges Umweltbildungszentrum in der Region und darüber hinaus etabliert, sagte Köberle.
Die Zusammenarbeit mit anderen Aktiven im Bereich der Umweltbildung sei sehr gut. So habe man beispielsweise in den vergangenen Jahren zusammen mit dem Forstamt des Enzkreises ein „Netzwerk Wald – Natur“ gegründet. 2016 und 2017 seien von Araneus für den Naturpark Stromberg-Heuchelberg weitere Naturparkführer ausgebildet worden, 2017/18 habe der Verein - anerkannter, freier Träger der Jugendhilfe im Enzkreis mit Sitz in Mühlacker - aktiv als Projektpartner an der erfolgreichen Bewerbung des Enzkreises als „Bio-Musterregion“ mitgewirkt. Köberle: „Unser Konzept beinhaltet nachhaltige Umweltbildungsarbeit, bei der zum Beispiel Schulklassen von Beginn ihres Aufenthaltes an durchgehend von pädagogisch geschultem Personal betreut werden.“
Die Naturschule Stromberg ist nach Köberles Angaben durch Schullandheimaufenthalte, Kinderferienfreizeiten und Veranstaltungen in der Erwachsenenbildung sehr gut belegt. Für Schullandheimaufenthalte seien 2019 nur noch wenige Randtermine frei und das erste Halbjahr 2020 sei ebenfalls schon stark nachgefragt. Leider werde es immer schwieriger, die Finanzierung alleine aus den Einnahmen durch Veranstaltungen zu bewerkstelligen, da eine Anpassung der Preise für Schullandheimaufenthalte unter sozialen Aspekten nur in kleinem Maße möglich sei. Zudem würden die Klassen immer kleiner, nicht jedoch die Fixkosten für Personal und Haus. Die durchschnittliche Klassengröße habe sich in den vergangenen Jahren von 25 auf etwa 20 Kinder verringerte, so der Vereinsvorstand. „Wir haben keinen potenten Verband im Hintergrund, über den Zuschussanträge gestellte werden können.“ Hinzu komme, dass nach fast elfjährigem Dauerbetrieb in nächster Zeit vermehrt Renovierungsarbeiten und Ersatzbeschaffungen anstehen.
Der Bestand für die tiergestützte Pädagogik bestehe derzeit aus zwei Kaltblutpferden, zwei Ponys, sechs Ziegen, einem Schwein, neun Hühnern, einem Kater und abwechselnden, „tierischen“ Findelkindern. Die Naturschule habe derzeit vier festangestellten Personen, fünf Honorarkräfte, Praktikanten und einen Mitarbeiter, der sein freiwilliges ökologisches Jahr ableistet sowie ehrenamtliche Mitarbeiter, sagte Köberle. Die CDU-Kreisräte sehen in der Naturschule ein wichtiges Angebot im Enzkreis, hieß es bei der anschließenden Fraktionssitzung. Umweltbildung gewinne an Wichtigkeit, was auch im Interesse der Kommunen sei.