Das Steillagen-Konzept des Landkreises Ludwigsburg wird vorgestellt

05.07.2025

Landtagskandidat Nico Gunzelmann und die CDU-Gemeinderatsfraktion Mühlacker machen die Erhaltung der Kulturlandschaft zu einem Schwerpunkt – CDU brachte Lage des hiesigen Weinbaues auf die Tagesordnung des Gemeinderats

Mühlacker-Mühlhausen/Lienzingen. Brache statt Rebenanbau: Diese Gefahr sei beileibe nicht nur im Enztal in Mühlhausen/Roßwag und im Stromberg unter anderem in Lienzingen zu beklagen, konstatiert die CDU-Gemeinderatsfraktion Mühlacker. Eine solche Entwicklung beinträchtige die heimische Kulturlandschaft beeinträchtigen. Wie können Gegen-Strategien aussehen? Der Kreis Ludwigsburg erarbeitete ein Konzept, das am kommenden Mittwoch, 9. Juli, 17:30 Uhr, in Mühlacker bei ei8ner CDU-Veranstaltung vorgestellt wird.
Die CDU-Ratsfraktion brachte das Thema inzwischen in die Arbeit des Mühlacker Gemeinderats ein. Aufgrund ihres Antrags „Zur Lage des hiesigen Weinbaues“ erstellte die Stadtverwaltung eine umfangreiche Vorlage. Es sei sicher unstrittig, dass mit Weinbau in den Terrassen der Enztalschlinge, unter und über dem Felsenband, in der heutigen Marktlage kein wirtschaftlicher Gewinn zu erzielen sei, heißt es im Antrag. „Die Bewirtschaftung als Hobby ist sehr stark von dem einzelnen Eigentümer abhängig und stark rückläufig. Weite Fahrtwege zur Arbeit und der Demographische Wandel sind dafür nur Beispiele.“
Dazu komme noch, dass in der jüngsten Vergangenheit Personen ohne ausreichende Vorbildung in die Weinbergbearbeitung eingestiegen seien und nach kurzer Zeit festgestellt hätten, dass die Aufgabe zeitlich und fachlich nicht die Richtige ist. Nicht zuletzt seien nach Meinung der Fraktion auch unrealistische Forderungen wie Pflanzenschutz, Maschineneinsatz, Hubschrauberverbot und so weiter Gründe zur Aufgabe der Bewirtschaftung. „Die Folge: Immer mehr Flächen fallen der Brache anheim.“
Was kann die Stadt und/oder der Landkreis unternehmen? Eine Frage, die die Fraktion beschäftigt. Den Radweg und die Kulturlandschaft in verschiedenen Anzeigen anzubieten, sei sicher der eine Teil, auch die Freizeitnutzung sei wichtig. „Aber in einigen Jahren ist festzustellen: immer mehr Brachflächen, dann ist’s mit der Schönheit dahin – eine solche Entwicklung wäre die Kehrseite und schwer zurückzudrehen“, kommentiert der frühere Mühlhäuser Stadtrat und Hobby-Wengert Wolfgang Schreiber (CDU).
In ihrer Stellungnahme verweist die Stadtverwaltung darauf, dass die Städte Mühlacker und Vaihingen/Enz gemeinsam das integrierte ländliche Entwicklungskonzept (ILEK) Enzschleife aufgestellt haben. Die Themenfelder des ILEKs seien „Kulturlandschaft erhalten“, „Wertschätzung und Wertschöpfung“ und „Nutzungskonzepte und Infrastruktur“. Zu den ILEK-Projekten gehörten insbesondere die Rebflächen-Börse, auf die Weinberge von Privatpersonen zur Pacht oder zum Kauf angeboten werden, die finanzielle Unterstützung für Pheromonen Fallen oder der jährliche Schräglagentag, welcher der Netzwerkarbeit und dem Informationsaustausch unter Winzerinnen und Winzern verbessere. Der Schräglagentag werde in diesem Jahr durch die Stadt Mühlacker ausgerichtet und befinde sich gerade in der Vorbereitung.
Weiterhin fördere die Stadt Mühlacker die Errichtung von Trockenmauern. Grundsätzlich sei anzumerken, dass die Generierung von Ökopunkten für natürliche Personen weniger interessant sei, da diese üblicherweise keine Bauprojekte betreiben, die mit einem Eingriff in Natur- und Landschaft verbunden sind, welche mittels Ökopunkte ausgeglichen werden könnten. Für einen Verkauf von Ökopunkten müssten zunächst Interessenten gefunden werden, die auf den Erwerb von Ökopunkten angewiesen sind. Im Ergebnis führe dies dazu, dass die Generierung von Ökopunkten für die private Weinberg-Bewirtschaftung keinen sinnvollen Anreiz bieten könne.
Aus Sicht der Stadt ist eine direkte Förderung von Maßnahmen zum Erhalt des Terrassenweinbaus wie das Trockenmauerprogramm deutlich effektiver. Sofern eine Verbesserung der städtischen Unterstützung als notwendig erachtet werde, wäre daher vielmehr die Erhöhung der Fördersätze in Erwägung zu ziehen.
Unabhängig davon weise die Biotopverbundplanung, welche derzeit erarbeitet wird, im Bereich der Weinberge in Mühlhausen und Lienzingen Maßnahmenflächen aus. Dies habe zur Folge, dass bei einer Umsetzung der Maßnahmen grundsätzlich auch Ökopunkte generiert, werden könnten. Allerdings gelte dies nur, wenn die sogenannte Ewigkeitsgarantie umgesetzt werden könne. Diese beinhalte die dauerhafte Erhaltung und Sicherung der Maßnahmen unabhängig vom jeweiligen Flächeneigentümer. Dies könne regelmäßig nur erreicht werden, wenn die Stadt (oder eine andere Körperschaft des öffentlichen Rechts) Eigentümer der Fläche ist oder zumindest eine entsprechende Grunddienstbarkeit eingetragen wurde.
Wie sehen Stadt und Land die Entwicklung bei anderen Weinbergen wie zum Beispiel in Lienzingen? Dazu heißt es im Rathaus: Auch wenn in den übrigen Weinbergen im Stadtgebiet kein Naturschutzgebiet ausgewiesen sei, seien diese ein wichtiger Bestandteil unserer Kulturlandschaft. Die Stadt unterstütze den Erhalt dieser Bewirtschaftungsflächen über das Trockenmauerprogramm.
Fraktionsvorsitzender Günter Bächle sagte, die Fraktion und der Landtagskandidat der CDU Im Enzkreis, Nico Gunzelmann, arbeiteten hier gut zusammen. Denn letztlich würden Weichen auch in der Landespolitik gestellt. Dies zeige die Antwort der Verwaltung ganz klar.
Info: Der zuständige Dezernent im Landratsamt Ludwigsburg, Wolfgang Bechtle, und die zuständige Mitarbeiterin, Steffi Kahleyss, sind inhaltlich tief in der Materie verortet. Sie stellen auf Einladung von Landtagskandidat Nico Gunzelmann und der CDU-Gemeinderatsfraktion Mühlacker das Ludwigsburger Steillagen-Konzept vor am Mittwoch, 9. Juli 2025, um 17:30 Uhr, passend in der Historischen Kelter Mühlacker, Kelt

 

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