29.01.2023
Nach zwei Jahren Pandemie-Pause: 20. Neujahrsempfang von CDU und Junger Union Mühlacker in der Musikschule Gutmann ein Erfolg. Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen: "Wohnraummangel ist die neue soziale Frage"
Nach zwei Jahren Pandemie-Pause: 20. Neujahrsempfang von CDU und Junger Union Mühlacker in der Musikschule Gutmann. Die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi: "Wohnraummangel ist die neue soziale Frage". Um die Herausforderungen zu meistern, müssten alte Zöpfe abgeschnitten und die Komfortzone verlassen werden, forderte sie vor knapp 100 Gästen im Pavillon der Musikschule.
Zum gemeinsamen Neujahrsempfang von CDU-Stadtverband, CDU-Gemeinderatsfraktion und Junger Union begrüßte am heute Dr. Peter Napiwotzky, Vorsitzender der CDU Mühlacker, unter anderen den CDU-Bundestagsabgeordneten Gunther Krichbaum, die Grünen-Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann, Mühlackers Oberbürgermeister Frank Schneider, zahlreiche Kreis- und Stadträte, den ehemaligen SPD-Landtagsabgeordneten Thomas Knapp sowie Achim Geisbauer und Peter Laustetter von der Hofkammer Projektentwicklung, die in Mühlacker für das neue Wohngebiet Ziegelhöhe für rund 1400 Menschen verantwortlich zeichnet.
„Bauen und Wohnen im Zeichen der Zeitenwende: Perspektiven für 2023“ war iRazavis Vortrag überschrieben, und die Ministerin scheute sich nicht, darin unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Friede und Wohlstand seien keine Selbstverständlichkeit. Die Zeit dränge, denn Baden-Württemberg werde bereits der Rang abgelaufen, wie das Beispiel Tesla zeige. Die Ministerin kritisierte ein „Verhinderungsdenken“. Ein neues Gewerbegebiet, ein Windrad seien erwünscht, aber bitte nicht im eigenen Umfeld. „Mir langt’s no naus“, sei ein Satz, den sie schon häufig gehört habe. Damit aber werde Baden-Württemberg nicht zu einem Land, in dem Zukunft entstehe, sondern zu einem Freilichtmuseum.
Die Wohnraumfrage sei ein harter Standortfaktor. Doch die Stimmung befinde sich beim Bauen auf dem Gefrierpunkt. Aufgrund steigender Kosten gerate der Motor ins Stocken, dabei sei die Schaffung von Wohnraum nötiger denn je. Sie mache sich ernste Sorgen, so Razavi und forderte einen Dreiklang aus Entlasten, Beschleunigen und Fördern. Es müsse die Wirtschaftlichkeit von Investitionen gesichert werden und zugleich experimentierfreudiger gedacht werden.