Für Mühlhausen zeichnet sich Lösung ab

15.01.2024

CDU im Gespräch mit dem Elternbeirat des Kindergartens – Hausaufgaben für die Stadträte - Die am schnellsten und einfachsten realisierbare Lösung für weitere, dringend notwendige Kindergartenplätze im Stadtteil Mühlhausen besteht in einem Naturkindergarten, über dessen mögliche Trägerschaft das zuständige Amt der Stadtverwaltung bereits mit einem in Mühlacker tätigen Träger gesprochen hat.

Mühlacker-Mühlhausen. Die am schnellsten und einfachsten realisierbare Lösung für weitere, dringend notwendige Kindergartenplätze im Stadtteil Mühlhausen besteht in einem Naturkindergarten, über dessen mögliche Trägerschaft das zuständige Amt der Stadtverwaltung bereits mit einem in Mühlacker tätigen Träger gesprochen hat. Das geht aus der Antwort der Stadtverwaltung auf einen Antrag der CDU-Gemeinderatsfraktion in den laufenden Haushaltsberatungen hervor. Fraktionsvorsitzender Günter Bächle zitiert in einer Mitteilung die Stadtverwaltung, wonach der Träger grundsätzlich Bereitschaft signalisiert habe.
Es müssten jedoch die genauen Rahmenbedingungen bis zu einer eventuellen Vertragsreife noch genau geklärt werden. Der von Stadtrat Wolfgang Schreiber angeregte Standort Waidachhütte könne dabei geprüft werden, so die Stadtverwaltung in ihrer Antwort auf den CDU-Antrag. 

Einen Tag vor Bekanntwerden dieser Pläne hatte sich eine von Oliver Höhner, seit elf Jahren Vorsitzender des Fördervereins der Grundschule Mühlhausen, organisierte Runde im Kernzeitenraum der Grundschule Mühlhausen getroffen, um Lösungen für die Kindergartenprobleme in dem Stadtteil zu finden. Mit dabei Stephanie Greiner, Elternbeiratsvorsitzende des städtischen Kindergartens Mühlhausen sowie die Elternbeirätinnen Stefanie Zimmermann und Liesel Rauschmayer, für den CDU-Stadtverband der Mühlhäuser Tobias Scheytt, für die CDU-Ratsfraktion die Stadträte Wolfgang Schreiber und Günter Bächle. Anbau an den bestehenden Kindergarten oder das zusätzliche Angebot eines Naturkindergartens – das sei die Frage, so Fraktionssprecher Günter Bächle. Die CDU habe sich des dringenden Themas in den Etatberatungen für 2024 angenommen.

„In der Zeit, als ich im Gemeinderat war, wurde der Kindergarten von der Kirchengemeinde durch die Stadt übernommen“, sagte Höhner. Das Ziel damals laut Höhner: Den Kindergarten auf zwei Gruppen auszuweiten und schon Zweijährige aufzunehmen, die einen Platzbedarf haben, denn Zweijährige belegen statistisch zwei Plätze. Dies sei auch so vom Gemeinderat beschlossen und von der Verwaltung umgesetzt worden. Stand heute sei, dass es nur eineinhalb Gruppen gebe ohne Zweijährige.

Übereinstimmung bestand unter den Mühlhäusern, so die CDU-Fraktion in einer Mitteilung, dass die Erzieherinnen im Kindergarten der Stadt gute Arbeit leisten. Allerdings würden sie wegen des Personalmangels und -wechsels, auch durch Schwangerschaften, sowie den ausreichenden Platzkapazitäten an Grenzen stoßen. Die Elternbeiräte hätten ein Interesse daran, Lösungen zu finden auch im Interesse des Personals des Kindergartens, der Eltern und vor allem der Kinder. Zu oft komme es zur Notbetreuung, es fehle an Beständigkeit. Kindern müssten sich an Erzieherinnen gewöhnen können, die ihnen vertraut sind und zu denen sie dann auch einen Bezug haben.

Es wurden seitens der Stadt Kräfte für die Kindergärten gesucht, die bei Bedarf einspringen können. Die Stadträte wollen klären, ob es Bewerbungen gab und wann gegebenenfalls diese Kräfte eingestellt werden. „Es gibt die verlässlichen Grundschulen, dies ist auch für Kindergärten wünschenswert“, so der Tenor. Wäre es ein Modell, die Betreuung Kindergarten und Grundschule zu kombinieren? Dieser Frage will die Fraktion nachgehen.
Ein weiterer Punkt, der den Stadträten vorgetragen wurde: Kindergartenbeiträge müssen bezahlt werden trotz häufiger Notbetreuung. Eltern sollten diese Beträge erstattet werden, so die Begründung. Oftmals müsse nach einer alternativen Betreuung gesucht werden, die die Eltern dann auch Geld koste.

Zum Platzbedarf hieß es, hier bestehe dringender Handlungsbedarf, um keine Mühlhauser Kinder mehr abweisen zu müssen. Die Zeit habe sich auch gewandelt, so die Elternvertreter. „Es gibt immer mehr Berufstätige, wo auch beide Elternteile arbeiten müssen oder wollen und wo keine Omas/Opas im Ort haben, so wie es früher oft war.“

Nicht nur bezüglich des benötigten Neubaugebiets Bauerngewand, zu dem sich Höhner bekannte, würden mehr Plätze benötigt. Die Stadt müsse weitsichtig planen und nicht nur reagieren, wenn es zu spät ist – eine Position, die der Fraktionsvorsitzende Bächle ausdrücklich unterstützte.
Der Bedarf an Plätzen für Zweijährige solle bei den Eltern erhoben werden, genauso wie der aktuelle Bedarf an Betreuungszeiten – was werde benötigt? Das Kindergarten-Konzept müsse nach Absprache mit dem Elternbeirat auch auf Dauer angelegt sein, somit beständig sein. Hier gelte es, so Höhner, auch die wunderschöne Mühlhäuer Natur mit einzubeziehen – Feld, Wald, Wiese, Sport. Daran fehle es wegen den personellen Engpässen im Kindergarten.

 
In diesem Zusammenhang wollte Stadtrat Schreiber wissen, wie denn ein Naturkindergarten in Mühlhausen aufgenommen werden würde. Das Urteil der Elternbeiräte fiel positiv aus: „Wir können uns das gut vorstellen.“ Inzwischen sprach Schreiber auch andere Eltern an, die genauso zustimmend reagierten, so die Mitteilung der CDU-Fraktion. Unabhängig davon aber plädierte Höhner für eine zukunftsfähige Lösung auch für den städtischen Kindergarten. Ob ein Anbau oder nicht, der Kindergarten sollte durch einen neuen ersetzt werden, etwa in Holzständerbauweise. Tobias Scheytt sprach sich dafür aus, den Personalschlüssel so zu erhöhen, dass er um etwa zehn Prozent über dem jetzigen Stand liegt, um die Notbetreuungen spürbar zu reduzieren. Sowohl Höhner als auch Scheytt erklärten sich bereit, in der CDU-Fraktion im neuen Gemeinderat mitzuarbeiten und dabei vor allem auch Kindergarten und Schule im Blickfeld zu haben.
„Wir haben jetzt einen Stoß von Hausarbeiten, die wir abarbeiten werden“, sagten die Stadträte.

Beim Lokaltermin (von links): Günter Bächle, Liesel Rauschmayer, Tobias Scheytt, Stephanie Zimmermann, Stefanie Greiner, Wolfgang Schreiber und Oliver Höhner.zoom
 

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