CDU-Innenstadt-Begehung als Auftakt der Diskussion über die künftige Gestaltung der Bahnhofstraße
"Breite Diskussion erwünscht" - Am Dienstag werden Varianten zur künftigen Verkehrsregelung vorgelegt
Mühlacker. Schon im Vorfeld der anstehenden Entscheidungen des Gemeinderates
über die künftige Gestaltung der Bahnhofstraße suchte
die CDU-Fraktion das Gespräch mit interessierten Bürgerinnen
und Bürgern. "Wir wollen Anregungen und Ideen gleich in unsere
Diskussion aufnehmen", sagte Fraktionssprecher Günter Bächle
zum Auftakt der Innenstadt-Begehung. Am Dienstag präsentiere der
Verkehrsplaner im Gemeinderat seine Vorschläge zur künftigen
Verkehrsregelung.
"Wir sollten die notwendigen Entscheidungen zwar möglichst vor
der Sommerpause treffen, aber sie nicht übers Knie brechen", sagte
Bächle. Die Debatte über die künftige Gestaltung der
Bahnhofstraße müsse in einer breiten Öffentlichkeit
geführt werden. Alle, die sich für das Thema interessieren,
sollten einbezogen werden. Das gelte auch für den Gewerbe-, Handels-
und Verkehrsverein. "Alle müssen die gleichen Informationen bekommen,
um sich eine Meinung bilden zu können." Denkbar sei auch eine Bürgerversammlung
zu diesem Thema. Die Stadtverwaltung plane eine Besichtigungsfahrt des
Gemeinderates.
Ziel sei es, nach der Verlagerung des Durchgangsverkehrs auf die verlängerte
Ziegeleistraße (V 7) die Bahnhofstraße als Einkaufsstraße
gestalterisch aufzuwerten, sie somit attraktiver zu machen und bessere
Rahmenbedingungen für die Ladengeschäfte zu erreichen, um
möglichst auch Leerstände zu beseitigen. "Das ist eine Kernaufgabe
der Stadtpolitik." Die CDU-Fraktion sei offen und lege sich nicht schon
vor Beginn der öffentlichen Diskussion fest, sondern werde sich
auch nach Gesprächen mit Bürgern eine abschließende
Meinung bilden. Nach dem jetzigen Stand stehe sie einer Einbahnregelung
skeptisch gegenüber. Einbezogen werde müsse jedenfalls auch
die Hindenburgstraße in die Entscheidungsfindung. "Wir müssen
letztlich Vor- und Nachteile abwägen."
In den Gesprächen auf dem Weg vom Mühlehof zum Bahnhofsgelände
wurde sowohl der Wunsch nach einem Radweg als auch nach mehr Parkplätzen
vor den Geschäften an die CDU-Stadträtinnen und -räte
herangetragen. Eine zusätzliche Belastung der Hindenburg- straße
sei der Schule wegen nicht hinzunehmen, zudem vertrage der Einmündungsbereich
Hindenburg-/Uhlandstraße mit den akuten Parkproblemen kein höheres
Verkehrs-aufkommen. Eine Verkehrsregelung in der Bahnhofstraße
solle die Wege zu den Geschäften nicht verlängern.
Einen wesentlichen Punkt war auch der Vorschlag des Architekten Raimund
Gottwald, Verkehr über eine zusätzliche, 170 Meter lange Stichstraße
direkt von der oberen Bahnhofstraße auf die neue V 7 zu leiten
und so die Möglichkeit zu eröffnen, die Bahnhofstraße
verkehrlich zu beruhigen oder, wie Stadtrat Wolfgang Buchtala angeregt
hatte, in der oberen Bahnhofstraße eine Fußgängerzone
zu ermöglichen. Gottwald erläuterte vor Ort an der Zufahrtsstraße
bei der "Drehscheibe" seine Idee, die er unter anderem damit begründete,
kein Autofahrer von und zur Industriestraße werde über die
Bahnbrücke im Zuge der Lienzinger Straße fahren, um auf die
V 7 gelangen. Dies wäre ein Umweg, sagte er und plädierte
für eine direkte Querverbindung. Dass bei der Realisierung der
Zufahrtsstraße zur "Drehscheibe" und dem Stützmauerbau offensichtlich
von den vom Gemeinderat genehmigten Plänen abgewichen worden sei,
kritisierte Stadtrat Hermann Gommel. Er warf auch die Frage auf, ob
dadurch höhere Kosten entstanden.
In der Fußgängerzone in der unteren Bahnhofstraße wurden
einige Klagen an die Fraktion herangetragen, so über lose Steine
und so "geschickt" gesetzte Bäume, dass Verkehrsschilder am Übergang
zur mittleren Bahnhofstraße nicht mehr richtig gelesen werden
können. Stadträtin Erika Gerlach bestätigte Pfützenbildungen
bei Regen, weil das Belagniveau unterschiedlich sei, was von Bürgern
kritisch angemerkt wurde. Stadtrat Theo Bellon ergänzte, die Fußgängerzone
leide darunter, dass immer noch zu viele Autos hineinfahren.
(09.06.2002)
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