Nagold als Musterfall für Innenentwicklung
CDU-Regionalräte informieren sich über die Pläne für die Landesgartenschau 2012 – Leitmotto: Grüne Urbanität
Nagold. Die in der Stadt Nagold im Zusammenhang mit der Landesgartenschau 2012 vorgesehene Innenentwicklung kann zum Musterfall für die Region Nordschwarzwald werden, erklärte die CDU-Regionalverbandsfraktion. Ihre Mitglieder informierten sich in Nagold über den Stand der Planung und führten Gespräche sowohl mit Oberbürgermeister Jürgen Großmann als auch mit Stadtplanungsamtsleiter Ralf Furländer und Richard Kuon als Mit-Geschäftsführer der Landesgartenschau Nagold GmbH. Schwerpunkt der Arbeit der Fraktion ist die Umsetzung des Regionalplanes 2015 mit dem Ziel, den Flächenverbrauch zu reduzieren und trotzdem den Kommunen ihre Entwicklungsmöglichkeiten zu sichern.
Die konkreten Erfahrungen für die im Einzelfall nicht immer leicht umzusetzende Innenentwicklung seien ein praktischer Beitrag zur Reduzierung des Flächenverbrauchs und damit weitaus hilfreicher als starre Vorgaben des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums mit irgendwelchen Prozentsätzen, so die Bilanz der CDU-Regionalräte. „Wir wollen diese Erfahrungen von Nagold auch in die weiteren Beratungen des Regionalverbandes über den sparsamen Umgang mit Flächen einbringen“, kündigte der Vorsitzende der CDU-Regionalverbandsfraktion, Günter Bächle (Mühlacker) an. Gerade aus Nagold seien immer wieder Anregungen gekommen, die Anstöße gegeben hätten für andere Städte und Gemeinden. Konkret nannte er das City-Management, dessen Übernahme zum Beispiel derzeit in Mühlacker zwischen Stadt und Einzelhandel diskutiert werde.
Auf das Nagolder Leitbild „Grüne Urbanität“ ging Oberbürgermeister Großmann, selbst CDU-Regionalrat, ein und stellte dar, in welchen Quartieren – auch über das Jahr 2012 hinaus – Flächen für Wohnungsbau genutzt werden. Von Innenentwicklung mit qualitätsvollen Freiflächen sprach der städtische Planungsamtschef: „Es reicht nicht, nur Bauflächen auszuweisen, sie müssen ergänzt werden durch qualitätsvolle Freiflächen.“ Gleichzeitig könne durchs Bauen in der Innenstadt auch eine bessere Ausnutzung der vorhandenen Infrastruktur erreicht werden. Ziel der Landesgartenschau sei es, innerstädtische Gebiete miteinander zu verknüpfen und damit auch aufzuwerten. Ein Konzept, das – so die Pforzheimer CDU-Regionalräte – auch ihre Stadt zur Basis einer erneuten Bewerbung um eine Landesgartenschau gemacht habe.
Bei ihrer Sitzung in Nagold forderte die CDU-Regionalverbandsfraktion ergänzend das Land auf, Gelder für die praktische Umsetzung der Ergebnisse des Forschungsprojekts Raum plus aufzubringen. Der Abschlussbericht des Projekts, an dem mehrere Regionalverbände – darunter Nordschwarzwald – sowie der Kanton Basel Land teilnahmen und das wissenschaftlich begleitet wurde, ist jetzt in Mannheim vorgestellt worden. Darüber berichtete Straubenhardts Bürgermeister Willy Rutschmann. Es gebe vielerorts Potenziale für die Innenentwicklung, so die Erkenntnis aus der Untersuchung, die nur gehoben werden müssten. Aufgabe des Projekts sei es, die praktische Umsetzung in einzelnen Mustergemeinden zu erproben, damit andere Kommunen von diesen Erfahrungen profitieren können. Wichtig sei es, so die CDU-Regionalräte, die Untersuchungsergebnisse von Raum plus nicht versanden zu lassen, sondern am Ball zu bleiben. Fraktionssprecher Bächle: „Dazu brauchen wir auch das Land.“
Der Landtagsabgeordnete Thomas Blenke (Gechingen) nahm den Wunsch der Fraktion mit, dass sich Umwelt- und Wirtschaftsministerium nicht nur am Theorie-, sondern auch am Praxisteil beteiligen.
(30.04.2009)