Weniger Betriebe und Jobs in Mühlacker
CDU mahnt Beratung über Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing an
 
Mühlacker. Die Zahl der Betriebe und der Arbeitsplätze sind in Mühlacker rückläufig. Dies ergab eine Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage des Vorsitzenden der CDU-Gemeinderatsfraktion, Stadtrat Günter Bächle. Danach liege die Zahl der Gewerbetreibenden mit derzeit 1624 unter dem Fünf-Jahres-Höchststand von 1640 im Jahr 2002. Im Jahr 2004 waren es 1639. Die Entwicklung der Arbeitsplätze – ohne Selbstständige, mithelfende Familienangehörigen und Beamte – habe zunächst einen Trend nach oben gehabt: bis auf 11.883 im Jahr 2003. Diese Entwicklung habe sich inzwischen umgedreht. Die Zahl betrug 2004 insgesamt 11.642.
 
Am stärksten ist, so eine Pressemitteilung der Fraktion, die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen gefallen – von 9904 (2001) auf 9195 (2004). Dass die Abnahme der Jobs in der Gesamtschau  nicht so drastisch ausfiel, sei auf die steigende Zahl der geringfügig Beschäftigten zurückzuführen: 1631 im Jahr 2001 auf 2447 im Jahr 2004. Nach Angaben der Stadtverwaltung rutschte die Zahl der Gewerbesteuer bezahlenden Betriebe von 456 (2001) auf 338 (2005) ab. Die 456 brachten 7,4 Millionen Euro in die Stadtkasse, die 338 gut 7,5 Millionen Euro.
 
Der Strukturwandel, so die Stadtverwaltung, gehe auch an Mühlacker nicht vorbei. Für die weitere Entwicklung sei eine gute infrastrukturelle Ausstattung der Stadt notwendig.
 
Angesichts der sinkenden Zahl von Arbeitsplätzen und Betrieben zeigte sich CDU-Fraktionssprecher Bächle enttäuscht, dass die Stadtverwaltung die vom Gemeinderat verlangte Beratung über Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing immer weiter verzögere. Der Bericht zur Umsetzung von Stadtmarketing-Maßnahmen hätte bis Mitte 2003 vorgelegt werden müssen: „Man fasst es kaum, aber er steht immer noch aus.“ Ähnlich sei es beim Thema Wirtschaftsförderung: Der Auftrag an die Stadtverwaltung sei im Februar 2005 beschlossen worden, die Umsetzung sei bisher nicht erfolgt. „Wir erwarten, dass jetzt reagiert wird und auch die Stabsstelle Wirtschaftsförderung/ Stadtmarketing beim OB endlich aufzeigt, was sie mit welchem Ergebnis tut und wo Korrekturen notwendig sind.“ Die CDU sei nicht bereit, eine weitere Verzögerung zu akzeptieren. Gerade die nun bekannt gewordenen Daten erforderten eine kommunalpolitische Handlungs-Strategie.
 
(29.07.2005)