Altes Schulhaus kann Schmuckstück werden
CDU-Lokaltermin in Großglattbach - Themen die weitere Entwicklung des Stadtteils - Zwischenbilanz der Sanierung
 
Mühlacker-Großglattbach. Der Wunsch, das alte Schulhaus nicht zu verkaufen, kam bei einem Lokaltermin der CDU-Gemeinderatsfraktion am Montagabend zum Ausdruck. "Wir sind da, um die Meinung der Bürger zum Vorschlag der Stadtverwaltung zu hören, einen Käufer für das Gebäude zu suchen", sagte Fraktionsvorsitzender Günter Bächle. Vorgebracht wurde von den zahlreich anwesenden Bürgern, die Räumlichkeiten seien notwendig für Vereine, die sich selbst keine eigene Unterkunft schaffen könnten. Stadtrat Heinz-Peter Hennig führte aus, die Grundschule sei in der neuen Schule räumlich in einem engen Korsett, deshalb müsse im benachbarten alten Schulgebäude und damit in einer städtischen Immobilie eine Raumreserve vorgehalten werden. Bis jetzt liege dem Gemeinderat, so die Stadträte, nur eine pauschale Angabe über den Sanierungsbedarf vor, wobei die von der Verwaltung genannten 500.000 Euro bisher fachlich nicht durch eine Detailuntersuchung untermauert seien. Es herrsche noch ein großer Informationsbedarf, wobei zur Hektik kein Anlass bestehe. Allerdings müsse die Sanierung des ortsbildprägenden Gebäudes, das ein Schmuckstück werden könne, erledigt werden, so lange der Ortskern Großglattbachs im Landessanierungsprogramm ist, also bis 2007. Richtig sei es, so Bürger, das gemeinsame Heizsystem von alter und neuer Schule zu entkoppeln.
 
Durch den Abbruch der Gebäude Vaihinger Straße 15, möglicherweise auch Obere Gasse 8, werde ein Durchgang von der Oberen Gasse zur Vaihinger Straße geschaffen, gleichzeitig entstünden mehr freie Flächen, zusätzliches Grün, zwei Bauplätze und die Möglichkeit für einen Kleinkinderspielplatz. Bei dem  Lokaltermin ging es um eine Zwischenbilanz der Ortskernsanierung. Die Sanierung von Rathaus und Kelter sei für 2005 vorgesehen, die Fraktion unterstütze diesen Zeitplan. Fraktionsvorsitzender Bächle sagte, das Sanierungsprogramm für den Ortskern sei bisher schon ein voller Erfolg. Die Stadt habe privaten Eigentümern weitgehend den Vortritt gelassen. 26 private Gebäude seien erneuert worden oder würden derzeit erneuert, für weitere 23 liefen Beratungsgespräche. Er bezog sich auf den von der Stadtverwaltung auf Antrag der CDU-Fraktion erstatteten Zwischenbericht. Das Wohnen im gewachsenen Ortskern werde attraktiver. Zustimmung von den Bürgern kam zur geplanten Nutzung der Kelter für Bauhof, Vereinsfeste und historische Feuerwehrgeräte sowie zum vorgesehenen Einbau einer Toilette. Geprüft werden solle der Einbau eines Vereinsraums.
 
"Wir wollen unsere jungen Familien im Dorf halten und sie nicht in Nachbarorte wie Wiernsheim abwandern lassen", sagten Bürger bei dem Lokaltermin. Sie kritisierten, dass die Ausweisung von Wohngebietsflächen in dem Stadtteil ihrer Meinung nach zu langsam vorangehe. Dies, so sagte Stadtrat Wolfgang Schreiber, werde auch in anderen Stadtteilen so empfunden. Jedem Ortsteil müsse eine Eigenentwicklung zugestanden werden, auch um die vorhandene Infrastruktur zu sichern. Der Fraktionsvorsitzende erklärte, in den vergangenen gut zwei Jahren habe die Stadt knapp 200.000 Euro für die Aufstellung eines neuen Flächennutzungsplanes ausgegeben. "Bis jetzt haben wir nicht mal einen ersten Entwurf." Der Union gehe dieser Prozess zu langsam voran. Es bestehe der Eindruck, dass die Stadtverwaltung das Verfahren nicht genügend befördere. Für Großglattbach ergebe sich, nach Abzug der innerörtlichen Baumöglichkeiten, ein Bedarf von 2,5 bis drei Hektar. Ein Teil davon müsse durch die Arrondierung des Unteren Mehl abgedeckt werden, der andere durch einen ersten Abschnitt eines Baugebietes Pforzheimer Weg
 
Zu Beginn hatte Bächle darauf hingewiesen, dass die CDU-Fraktion nicht nur im Wahlkampf komme, sondern auch nach dem Wahltag das Gespräch mit dem Bürger führe. So solle es bleiben auch mit dem neuen CDU-Stadtrat Michael Buck.
 
(06.07.2004)