Enzkreis schaltet sich wegen Schalter-Öffnungszeiten ein
Mühlacker. Die Kürzung der Schalteröffnungszeiten am Bahnhof Mühlacker will der Enzkreis nicht einfach hinnehmen. In einem Zwischenbescheid an CDU-Kreisrat Günter Bächle (Mühlacker) lässt jetzt das Landratsamt wissen, es habe die Nahverkehrsgesellschaft des Landes um nähere Auskunft gebeten. Diese Gesellschaft kümmert sich im Auftrag des Landes um den Schienennahverkehr. Zumindest einen Hoffnungsschimmer sehen Bächle und das stellvertretende Aufsichtsratsmitglied der Stadtwerke, Matthias Lieb. Denn die Bahn AG sei ihrer Informationspflicht gegenüber dem Umwelt- und Verkehrsministerium Baden-Württemberg nicht nachgekommen, hat Lieb in Erfahrung gebracht. Normalerweise müsse wohl auch Nachweis von geringem Umsatz oder ähnlichem geführt werden, aber das sei in puncto Bahnhof Mühlacker nicht geschehen. Beide sehen deshalb mit Spannung der Stellungnahme der Nahverkehrsgesellschaft entgegen.
In einem Schreiben an Kreisverwaltung und Stadtverwaltung hatte Bächle, auch als Vorsitzender der CDU-Gemeinderatsfraktion, eine Anregung von Lieb aufgegriffen, beim baden-württembergischen Umwelt- und Verkehrsministerium nachzufragen, ob im Verkehrsvertrag Land - Deutsche Bahn AG Aussagen zu Schalteröffnungszeiten enthalten sind - insbesondere welche Meinung das Land zur Tatsache hat, dass (positive) Vertragsinhalte für das Nagoldtal nun zu einem Bumerang im Enztal werden - quasi Verschiebung von Öffnungszeiten von Mühlacker ins Nagoldtal.
Mittelfristig werde sich die Deutsche Bahn AG weiter aus dem Fahrkartenverkauf zurück ziehen. "Wir sollten deshalb schauen, ob man nicht in Kooperation zwischen DB, Stadtwerken als Stadtbusbetreiber und eventuell weiteren Interessierten (Enzkreis/Verkehrsgemeinschaft Pforzheim/Enzkreis) eine zentrale Anlaufstelle am Bahnhof mit vernünftigen Öffnungszeiten schaffen kann und dies dann schrittweise zu einer Mobilitätszentrale ausbaut, wie unter Dr. Determeyers Mobilitätsgutachten für die Stadt Mühlacker beschrieben". Anfang des Jahres sei im Gemeinderat vereinbart worden, das Mobilitätsgutachten von Dr. Determeyer abschnittsweise im zuständigen Ausschuss zu behandeln, was Bisher leider nicht geschehen ist und von der Union erneut angemahnt wird.
(02.10.2004)