Lebensmittelmarkt für Senderhang und Lindach-Gebiet gefordert
- Ortsbegehung der CDU am Senderhang und in den Burganlagen
Mühlacker. Das leerstehende ehemalige Opel-Autohaus an der Ecke Pforzheimer Straße/Uhlandstraße sollte für einen Lebensmittelmarkt genutzt werden, wurde bei der Ortsbegehung der CDU-Gemeinderatsfraktion am Donnerstagsabend im Wohngebiet Senderhang gefordert. Für Lindach-Gebiet und Senderhang gleichermaßen könne so eine wohngebietsnahe Einzelhandels-Versorgung gesichert werden. Dies käme den älteren Menschen genauso zugute wie jenen, die "jetzt zum Beispiel die Einkaufsangebote am Illinger Eck nutzen", unterstützte Stadtrat Wolfgang Buchtala diese Forderung.
Fraktionsvorsitzender Günter Bächle kündigte einen entsprechenden Antrag der Union im Gemeinderat an, auch wenn die Stadtverwaltung die Nutzung der Ex-Opel-Immobilie durch einen Lebensmittler ablehne. Das Argument, dann finde sich kein Discounter mehr für das Untergeschoss des Mühlehofs, sei nicht tragfähig. Unabhängig davon müsse die Stadt ein Konzept für die Nutzung des gewerblichen Teils des Mühlehofs erarbeiten, weil dessen Zukunft niemand egal sein könne: "Die Sache dümpelt vor sich hin und das ist nicht gut." Angebliche Investoren hätten sich meist schnell wieder abgemeldet. Leider schiebe die Stadt das Thema vor sich her, ohne Lösungen zu finden, wodurch der florierende kulturelle Teil auf Dauer Schaden erleiden könne.
Stadtrat Bächle sagte in einem kurzen Bericht, einer der Arbeitsschwerpunkte im neuen Gemeinderat sei der Flächennutzungsplan für die Jahre bis 2020. Darin sei die östliche Erweiterung des Senderhang um zehn Hektar vorgesehen, zumal die Stadt in diesem Bereich bereits über Flächen verfüge. Vorrang hätten die innerörtliche Entwicklung durch Sanierungsprogramme und das Schließen von Baulücken, der darüber hinausgehende Bedarf an Wohnflächen müsse dezentral in der Kernstadt und in den Stadtteilen abgedeckt werden. Wichtig sei es, diese Senderhang-Erweiterung, falls sich der Bedarf dazu ergebe, in aufgelockerter Bauweise vorzunehmen und nicht in der massiven Verdichtung wie im nordöstlichen Bereich des jetzigen Senderhang-Wohngebiets.
Bürger bemängelten das Fehlen von Bushaltestellen in der Stuttgarter Straße und forderten zudem, möglichst bald über die Nutzung des seit einem Jahr leerstehenden Kindergarten-Gebäudes an der Stuttgarter Straße zu entscheiden.
Zweite Station waren die Burganlagen. Stadträtin Gaby Holly beklagte die Lärmbelästigung des angrenzenden Wohngebiets in der warmen Jahreszeit durch feucht-fröhliche Zusammenkünfte unter anderem russlanddeutscher Jugendlicher an der Grillhütte, aber auch auf privaten Grundstücken, bei denen Autos als fahrende Diskotheken missbraucht würden. Stadtratskandidatin Beatrice Holly sagte, die Stadt und ihre aufsuchende Sozialarbeit müsse darauf verstärkt ein Augenmerk legen. Stadträtin Erika Gerlach verwies darauf, mit Unterstützung der CDU sei die entsprechende Sozialarbeiterstelle aufgestockt worden. Zudem unterstütze die Stadt, so Ute Fleig, auch die Sozialarbeit des Enzkreises mit jugendlichen Spätaussiedlern. Hier seien die Einsätze zu intensivieren.
Bei dem Lokaltermin beklagten Bürger, dass es oberhalb in den Burganlagen an Sitzbänken fehle. Leider würden auch immer wieder zum Beispiel Hinweisschilder beschädigt oder besprüht. Im Stadtmarketing wiederum habe sich, so Stadtrat Matthias Lieb, die Burg Löffelstelz als Markenzeichen Mühlackers erwiesen, das unbedingt gesichert werden müsse. Die Burganlagen seien auch als Naherholungsbereich zu pflegen.
(28.05.2004)