Kontroverses um die Fußgängerzone – Stillstand im gewerblichen Teil des Mühlehofs bedauert – Lokaltermin der CDU-Gemeinderatsfraktion in der Innenstadt
Mühlacker. Lokaltermin der CDU-Gemeinderatsfraktion in der Innenstadt: Die Meinungen der Bürger über die Zukunft der Fußgängerzone gingen dabei auseinander. Aus dem Kreis der Geschäftsinhaber kam die Forderung, die Fußgängerzone wenigstens in eine Richtung zu öffnen, damit ihre Ladengeschäfte angefahren werden könnten. Denkbar sei auch eine ausschließliche Zu- und Abfahrt zwischen Mühlehof und Scharfes Eck zu und von der B 10. Es gab aber auch Stimmen, so die Union in einer Pressemitteilung, die die Beibehaltung der Fußgängerzone forderten und sagten, sonst verliere die Innenstadt noch weiter an Attraktivität.
Einigkeit bestand darin, dass ein Teil der Fußgänger-Frequenz so lange fehlt, wie die Sparkasse ihren Neubau erstellt und der gewerbliche Teil des Mühlehofs nicht belegt ist. Bei der Begehung kamen die Teilnehmer zum Ergebnis, dass das Nebeneinander von Kurzzeitparkplätzen, fahrenden Autos und Fußgänger vor allem im oberen Bereich bei der jetzigen Gestaltung nicht möglich wäre.
Fraktionsvorsitzender Günter Bächle sagte, so wie sich die Fußgängerzone momentan darstelle, könne sie nicht bleiben. „Da sind zu viele Autos drin.“ Entweder reduziere man die Zahl der Ausnahmegenehmigungen deutlich und ahnde nicht erlaubtes Durchfahren, dann könne es eine richtige Fußgängerzone werden oder aber man öffne wenigstens in einer Richtung für Autos und mache daraus einen verkehrsberuhigten Bereich. Der Lokaltermin solle auch zur Meinungsbildung der CDU-Fraktion beitragen. Bächle sagte, er selbst tendiere zur Beibehaltung, weil die Öffnung nicht ohne bauliche Maßnahmen zu verantworten sei.
Kritisch äußerten sich Stadträte und Besucher, dass „sich im gewerblichen Teil des Mühlehofs immer noch nichts tut“. Man habe inzwischen kaum noch Hoffnungen, auch „wenn die Hoffnung zuletzt stirbt“, sagte Bächle. Eigentlich habe ein Vertreter der Firma Echo im März im Gemeinderat zugesagt, bis spätestens in drei Monaten Verträge mit Mietern zu haben und dann Namen nennen zu können. „Die Frist ist Ende Juni abgelaufen, zu hören war bisher nichts.“ In diesem Zusammenhang begrüßte er die Pläne des Kaufhauses Sämann, ihr Angebot im rückwärtigen Bereich um einen Lebensmitteldiscounter zu ergänzen.
An der zweiten Station – bei der Volksbank – informierte Stadträtin Erika Gerlach über die Planungen für den Bau betreuter altengerechter Wohnungen durch die FWD Hausbau- und Grundstücks-GmbH. Das Interesse an den 96 Wohnungen sei groß, der Baubeginn werde noch 2007 erfolgen, die Fertigstellung sei auf Ende 2008 oder Anfang 2009 terminiert.
Letzte Station des verregneten CDU-Rundgangs war die Baustelle in der oberen Bahnhofstraße. Dort wurde allgemein begrüßt, dass die Fahrbahn durch Mehrheitsbeschluss des Gemeinderats auf Antrag der Union um 25 Zentimeter breiter ausfallen wird als in der mittleren Bahnhofstraße.
(09.07.2007)