CDU-Stadträte in Enzberg unterwegs:
Mehr Angebote für Kinder und Jugendliche schaffen
Besuch auf dem neuen Sportgelände – Zustand des Bahnhofs und des Bereichs hinter dem Rathaus beklagt – Fraktion will Anregungen aufgreifen
 
Mühlacker-Enzberg. Fehlende Angebote für Kinder und Jugendliche im Stadtteil Enzberg waren einer der Schwerpunkt des von Stadtrat Dr. Thomas Pendinger geleiteten Lokaltermins der CDU-Gemeinderatsfraktion. Die Stadträte hatten Rathausplatz, Bahnhof, Kanalstraße und neues Sportgelände als Stationen gewählt.
 
Bewohner der Ortsmitte beklagten sich über ballspielende Jugendliche auf dem Rathausplatz: „Die knallen damit gegen die Häuserwände.“ Zudem würden gelegentlich auch Passanten beleidigt. Stadträtin Dr. Heide Kaddour sagte, für die Jugendliche müssten unbedingt Angebote gemacht werden. Das betreffe einen ausreichenden Ersatz für den vor der Schließung stehenden Jugendtreff, aber auch Bolzplätze, auf denen sich die Jugendlichen austoben könnten. Die Stadträtin: „Daran fehlt es und wir werden eine entsprechende Initiative im Gemeinderat starten.“ Zum Jugendtreff sagte Pendinger, notwendig sei eine hauptamtliche Betreuung. Während des Rundgangs zeigte sich aber auch, dass Bürger keinen Jugendtreff vor ihrer Haustür haben wollen. Wichtig sei es, einen Standort zu finden, der nicht in einem Wohngebiet liegt, sondern möglichst separat.
 
Unbefriedigend sind, so Stadtrat Theo Bellon, die zerstörten Kunstwerke hinter dem Rathaus. Wie werde das Gelände künftig genutzt? Als nicht minder unbefriedigend wurde der Zustand des Bahnhofs bezeichnet. So wie jetzt könne es nicht bleiben und die Stadt müsse sich überlegen, ob sie von der passiven nicht in eine aktive Rolle wechseln will. Fraktionsvorsitzender Günter Bächle berichtete, die Bahn AG wolle für die Immobilie 60.000 Euro, allerdings sei dieser Preis noch nicht verhandelt. Für Ärger sorgte auch, dass die Stadtverwaltung den alten Güterschuppen noch nicht abreissen ließ, obwohl dies für 2007 angekündigt worden war. Kaddour: „Dieser Schandfleck muss weg.“ Die Behauptung der Verwaltung, zuerst müsse Ersatz für das darin gelagerte Material des städtischen Bauhofes gefunden werden, wird nach einem Blick durch die Fenster des Schuppens als Ausrede bezeichnet. Stadtrat Wolfgang Schreiber: „Was da drin steht, passt in eine Garage.“
 
In der Kanalstraße ging es um deren baulichen Zustand, nachdem über sie das Gewerbegebiet und das Einkaufszentrum erschlossen wird. Pendinger sagte, der jetzige Zustand der Straße könne nicht auf Dauer sein. Allerdings will die CDU-Fraktion vor einer Entscheidung eine Klärung darüber, was aus dem alten Sportgelände wird. In diesem Zusammenhang sagte Bächle, der Gemeinderat habe im neuen Flächennutzungsplan der Erweiterung des Einkaufszentrums um 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche zugestimmt und sehe zudem ein Sondergebiet für einen Bau- oder Gartenmarkt vor. Offen sei, ob das Land mit einer Abfahrt von der B 10 zum Einkaufszentrum einverstanden wäre. Der Geschäftsführer der Firma Roll, Hans Oberauer, informierte die Stadträte über die Erweiterungspläne seines Unternehmens.
 
Lobende Worte gab es für das neue Sportgelände und das im Bau befindliche Vereinsheim des FC Victoria Enzberg. Die Vorstandsmitglieder des Vereins hatten die CDU-Stadträte begrüßt, Heinz Voges erläuterte den Stand der Bauarbeiten sowie ihre Fortschritte und dankte auch der CDU-Fraktion für deren Unterstützung dieser Maßnahme. Fraktionsvorsitzender Bächle sprach sich anerkennend über den tatkräftigen Einsatz der Victoria-Mitglieder bei den Bauarbeiten aus und meinte: „Kommunalpolitik hat den Vorzug, dass man auch die konkreten Ergebnisse von Entscheidungen sieht – und diese hier sind sehr erfreulich.“ Auch der Vorsitzende des Turnvereins Enzberg, Frank Ziegler, sprach von einer guten Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat.
 
Bei der abschließenden Aussprache im Heim des Angelsportvereins berichteten die Stadträte über die Sanierung des Hallenbodens in der Hartfeldsporthalle, für die der Gemeinderat im Haushalt 2008 die notwendigen Gelder bereitgestellt habe. Themen waren auch der Stand der Sanierungsarbeiten an der Waldschule sowie die künftige öffentliche Nutzung des dortigen Spielplatzes, die Belastung der Kieselbronner Straße durch Schwerlastverkehr und die unzureichenden DSL-Verbindungen in der Ortsmitte. Schließlich sorgte der Zustand des Mühlehofs genauso für Diskussionsstoff wie die „Klagemauer“ am Kleinspielfeld der Schillerschule in Mühlacker. Ein Enzberger: „Bekommen wir an unseren Spielplätzen nun ebenfalls einen Lärmschutz wie der OB vor seinem Haus?“
 
(01.05.2008)