Jugendbegleiter: Mühlacker am Modellprojekt nicht beteiligt
 
Mühlacker. Als einzige Schule in der Trägerschaft der Stadt wäre die Schillerschule für das Modellprojekt Jugendbegleiter des Landes in Frage gekommen, doch hätten einer Teilnahme andere Bestimmungen des Landes entgegengestanden. Das teilte die Stadtverwaltung auf eine Anfrage des Vorsitzenden der CDU-Gemeinderatsfraktion, Stadtrat Günter Bächle, mit. Er wollte wissen, weshalb - im Gegensatz zu vergleichbaren Kommunen in Baden-Württemberg - die Senderstadt nicht den Versuch unternahm, sich an diesem Projekt zu beteiligen.
 
Mit dem Programm "Jugendbegleiter" des Landes soll die qualifizierte Arbeit ehrenamtlich Tätiger aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen in die schulische Ganztagesbetreuung integriert werden, heißt es in der Antwort der Stadtverwaltung. Als eine Perspektive dieses gesamtgesellschaftlichen Engagements biete sich ein flächendeckendes, am Bedarf orientiertes Angebot an allgemein bildenden Schulen mit Ganztagesbetreuung an, die sich auf diese Weise als Bindeglieder beim Zusammenwirken von Schule und Gesellschaft erweisen und sich dem kommunalen Umfeld gegenüber öffnen.
 
Für den modellversuchsbedingten Mehraufwand zur Planung, Durchführung und Auswertung des Jugendbegleitersystems sowie als Zuschuss für mögliche Aufwandsentschädigungen für Jugendbegleiter erhalten die etwa 250 Modellschulen nach Angaben der Stadtverwaltung in der Zeit vom 1. Februar 2006 bis zum 31. Januar 2007 zunächst eine Kostenpauschale zur Verfügung gestellt. Eine Aufstockung dieser Pauschale durch kommunale Mittel sei erwünscht. Die Modellphase beginne im Februar 2006, spätestens zum 1. August 2010 solle das Jugendbegleiter-Programm im Alltag der Ganztagesschulen verankert sein.
 
"Die Schiller-Hauptschule ist die einzige Ganztagesschule in Trägerschaft der Stadt Mühlacker und wäre die einzige Schule gewesen, für die eine Teilnahme am Modellversuch in Frage gekommen wäre", so das Amt für Bildung und Kultur der Stadt. Mit dem Zuschussbescheid des  Kultusministeriums vom September 2002 zur Einrichtung des Ganztagesbetriebes an der Schillerschule in teilgebundener Form würden der Schule im Rahmen der Direktzuweisung zusätzlich sieben Lehrerwochenstunden je Ganztagesklasse eingeräumt. Gebundene Ganztagesschulen, die vom Land für den Ganztagesbetrieb Lehrerwochenstunden zugewiesen bekommen, könnten jedoch keine Pauschale des Landes für den Jugendbegleitereinsatz erhalten. Einer Aufstellung des Städtetags sei ebenfalls zu entnehmen, dass Altganztagesschulen im Sinne des Landes (wie die Schiller-Hauptschule) keine Landesförderung für Jugendbegleiter bekommen.
 
Hinsichtlich der sonstigen Betreuung an Ganztageshauptschulen merkt die Stadtverwaltung an, dass das Land für diese Betreuungskräfte einen Zuschuss von 456 Euro je Betreuungswochenstunde gewährt. An der Schiller-Hauptschule sind dies derzeit 40 Wochenstunden.  Daneben gibt es für Betreuungskräfte im Rahmen der flexiblen Nachmittagsbetreuung (Schiller-Grundschule 17 Wochenstunden und Uhlandschule zehn Wochenstunden) einen Zuschuss in Höhe von 275 Euro je Betreuungswochenstunde.
 
(12.06.2006)