Mühlacker. Das Innenministerium Baden-Württemberg hat kürzlich eine umfangreiche Liste vorgelegt, wonach hunderte von Brückenbauwerken in Baden-Württemberg sich in einem mangelhaften oder ungenügenden Zustand befinden. Die auf Verlangen des Innenausschusses des Landtags vorgelegte Liste liegt dem Vorsitzenden der CDU-Gemeinderatsfraktion Mühlacker, Stadtrat Günter Bächle, vor, wie es in einer Pressemitteilung der Fraktion heißt. „Einer der 162 Brücken in Baden-Württemberg, die Teile von Landesstraßen sind, ist die Enzbrücke in Dürrmenz. Ihr wird ebenfalls die Note fünf bis sechs gegeben.“ Bächle nahm dies zum Anlass, die Stadtverwaltung zu bitten, beim Innenministerium übers Regierungspräsidium nachzufassen. Der Fraktionssprecher erinnerte daran, dass der Gemeinderat mehrheitlich auf Initiative der Union den Antrag gestellt hat, einen Brückenneubau in den in der Aufstellung befindlichen Generalverkehrsplan des Landes aufzunehmen.

Die Stadtverwaltung soll beim Land darauf drängen, diese neue Bewertung zu erläutern und Konsequenzen daraus zu ziehen. Denn die Aufnahme in diese Liste stehe im Gegensatz zu einer Auskunft des Umweltministerium Baden-Württemberg auf eine Landtagsanfrage des SPD-Abgeordneten Thomas Knapp vom Juni 2007. Landesumweltministerin Tanja Gönner sah vor gut einem halben Jahr in einer Antwort an Knapp keine Notwendigkeit für eine neue Enzbrücke in Mühlacker-Dürrmenz. Als Begründung führte die Umweltministerin die gründliche Instandsetzung des Bauwerks aus dem Jahr 1992 ins Feld. Die Brücke sei, so Gönner damals, „in einem befriedigenden baulichen Zustand“. Die CDU: Nun komme die eigentlich zuständige Verkehrsabteilung des Innenministeriums zum gegenteiligen Ergebnis, was große Fragen aufwerfe. Möglicherweise werde es nun leichter für die Stadt, an ihr Ziel zu kommen.