Bahnhof Enzberg: Wertermittlung läuft, Verkaufsbemühungen werden verstärkt – Vor-Ort-Termin mit dem Bundestagsabgeordneten Krichbaum und CDU-Stadträten sowie Vertretern der Bahn – Auch Fragen zum Bahnhof Mühlacker
Mühlacker-Enzberg. Die Bahn AG lässt derzeit das aus dem Jahr 2002 stammende Wertgutachten für den Bahnhof Enzberg aktualisieren und will nach Vorliegen der Ergebnisse die Bemühungen um den Verkauf von Gebäude und Grundstück verstärken, kündigte Sven Hantel, Leiter des Regionalbereichs Südwest der DB Station & Service AG am Freitag (20. Juli) in Enzberg an.
Bei einem Vor-Ort-Termin auf Einladung des CDU-Bundestagsabgeordneten Gunther Krichbaum ging es um die Zukunft des marode gewordenen Gebäudes. Zusammen mit dem in Karlsruhe sitzenden und für die Bahnhöfe Enzberg und Mühlacker zuständigen Manager Leonhard Reiß sagte Hantel, die Bahn habe ein Interesse daran, bis spätestens Ende 2008 eine Lösung zu finden. Zusammen mit dem Vorsitzenden der CDU-Gemeinderatsfraktion Mühlacker, Günter Bächle, und dessen Enzberger Stadtratskollegen Dr. Heide Kaddour und Theo Bellon bat Krichbaum, das für spätestens Ende 2007 erwartete Wertgutachten vorzuziehen, um rasch Klarheit zu haben und mit der Vermarktung starten zu können. Die Gemeinderatsmitglieder sagten, die Stadt müsse dann die Bahn bei der Suche nach einem Käufer offensiv unterstützen, da Sanierung und Nutzung des Empfangsgebäudes auch im kommunalen Interesse sei. Es dürfe nicht länger ein Schandfleck im Ortsbild sein.
Hantel betonte, die Bahn werde in das Anwesen nicht investieren, sondern sich nur auf Unterhaltung und Verkehrssicherungspflicht beschränken, dieses aber auch nicht auf Dauer. Deshalb müsse man bis spätestens Ende kommenden Jahres eine Lösung gefunden haben. Dabei lege sein Unternehmen Wert auf die Übereinstimmung mit der Stadt, was eine künftige Nutzung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes angeht. Bereits 2004 habe es einen Interessenten gegeben, doch der bereits fest vereinbarte Notartermin sei geplatzt, weil der Bewerber abgesprungen sei. Lange Zeit habe die Bahn nichts mehr von der Stadt gehört. Ein möglicher Käufer könne, so die Bahn-Vertreter, möglicherweise auch finanzielle Hilfen des Landes erhalten, wenn ein entsprechendes Nutzungskonzept vorgelegt wird.
Stadträtin Kaddour sprach die Notwendigkeit an, mehr Unterstehmöglichkeiten für Bahn- und Busbenutzer zu schaffen sowie die Bahnanlagen in einem pfleglichen Zustand zu halten. Die CDU-Gemeinderatsfraktion wird einen Antrag stellen, damit die Stadt eine Planung für zusätzliche überdachte Wartemöglichkeiten erarbeitet, die die Interessen von Bahn und Südwestbus berücksichtigt sowie eine bessere Ausschilderung sichert. In diesem Zusammenhang bedauerte es Theo Bellon, dass die Stadtverwaltung es bisher nicht geschafft hat, den ausgedienten Güterschuppen südlich der Bahngleise abzubrechen, den die Kommune von der Bahn gekauft hatte. Wenigstens dieser Schandfleck müsse schnellstens verschwinden.
Bahnhof Mühlacker auch ein Thema
Auf die vom Fraktionsvorsitzenden Bächle gestellte Frage nach Sanierung und behindertengerechtem Umbau des Bahnhofes Mühlacker antwortete Hantel, derzeit erarbeite eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Bahn und Land Baden-Württemberg ein Sanierungsprogramm für Bahnhöfe und wolle die notwendigen Maßnahmen ebenfalls nach Dringlichkeit ordnen. Mit ersten Ergebnissen sei für September zu rechnen. Das betreffe auch den Bahnhof Pforzheim. Dann stünden Gespräche mit den betroffenen Kommunen an. Bei der Finanzierung müsse es wohl einen Mix aus Leistungen von Bahn, Bund, Land und Gemeinden geben. Die Maßnahmen am Bahnhof Mühlacker würden zwischen drei und vier Millionen Euro kosten.
(20.07.2007)