Antrag nach § 34, Abs. 1, Satz 4 GemO Baden-Württemberg
Sprachförderung an Schulen und Kindergärten sowie die damit verbundene Elternarbeit
Der Gemeinderat möge beschließen,
die Stadtverwaltung wird beauftragt,
dem Verwaltungsausschuss des Gemeinderats einen Erfahrungsbericht zur städtischen Sprachförderung an Schulen und Kindergärten sowie zur Arbeit mit ausländischen Eltern vorzulegen und darin insbesondere aufzuarbeiten
- ob es zutrifft, dass bis zu einem Drittel der Jungen und Mädchen der UvD-Schule sich nur unzureichend ausdrücken können und wie die Erfahrung an anderen Schulen in Mühlacker ist
- ob solche Aussagen als Zeichen dafür gewertet werden dürfen, dass die seit Jahren von der Stadt betriebene Sprachförderung in den Kindergärten gescheitert ist, nachdem man annehmen kann, dass die Kinder nach Punkt 1 vorher fast alle den Kindergarten besucht haben
- ob es zutrifft, dass die Situation bei den Kleinsten in den Kindergärten noch nie so schwierig war wie jetzt – wenn ja, welche Ursachen dies nach Einschätzung der Stadtverwaltung hat
- ob nicht in allen Vorschulgruppen der Kindergärten Sprachförderung angeboten wird, obwohl dies der Gemeinderat 2003 beschlossen hat
- wie viel Sprachförderinnen im Einsatz sind, mit welchem Arbeitsauftrag, zu welchen Konditionen und ob es eine relativ hohe Fluktuation gibt
- wie in anderen Kommunen die Beschäftigung von Sprachförderinnen ausgestaltet ist
- wie ausgeprägt die Bereitschaft der Kinder, bei denen Sprachförderungsbedarf besteht, ist, an der Sprachförderung teilzunehmen
- die Erfahrungen mit der Sprachförderung seit der Zustimmung des Gemeinderats zu den CDU-Anträgen vom 18.03.2003 und 28.10.2003 sowie dem Beschluss nach Sitzungsvorlage Nr. 40/25/03
- wie die Erfahrungen in der Gesamtstadt mit der Sprachförderung nach dem Denkendorfer Mittel sind (Teilnehmerzahlen, Umfang der Sprachförderung, Finanzierung, Handhabung der Mindestgrößen von Gruppen)
- ob und wie Erzieherinnen für die Sprachförderung fortgebildet werden
- wie sich die Arbeit mit Eltern darstellt, inwieweit diese von der Notwendigkeit der Sprachförderung überzeugt sind und inwieweit niederschwellige Deutschlern-Angebote für Eltern, besonders für türkische Frauen, von diesen genutzt werden
- ob es Erkenntnisse gibt, dass in ausländischen – besonders türkischen – Familien daheim mehr Deutsch gesprochen wird, nachdem dies bisher immer als eines der flankierenden Instrumente galt, die Deutschkenntnisse ausländischer Kinder zu verbessern.
Begründung:
Die CDU-Gemeinderatsfraktion hat sich in den vergangenen Jahren mit Anträgen und Anfragen für eine notwendige Sprachförderung in Kindergärten und Schulen sowie für eine ausreichende Elternarbeit eingesetzt. Vom Gemeinderat wurde die Ausweitung der Sprachförderung und erhöhter finanzieller Einsatz einmütig beschlossen. Inzwischen gab es keine Rückmeldungen der Verwaltung mehr über den Erfolg der Sprachförderung. Pressemeldungen vom 29. November 2008 über angebliche Mängel der Sprachförderung in Mühlacker werfen die Frage auf, ob die Sprachförderung in Kindergärten gescheitert ist. Dazu erwarten wir umfassende Auskünfte der Stadtverwaltung nach Rücksprache mit Kindergärten und Schulen.
Die Stadt Mühlacker hat schon 1978 begonnen, Sprachförderung zu betreiben. Diese ist immer weiter ausgebaut worden.
Mühlacker, den 01. Dezember 2008